
Jutta Fuchs
Plötzlich stand ein Workshop-Teilnehmer auf und fing an, den komplexen Sachverhalt auf „mein“ Flipchart zu zeichnen. So ging es mir vor vielen Jahren als Moderatorin. Weitere Teilnehmer folgten, und sie begannen mit dem Stift „zu denken“. Das Problem wurde sichtbar und endlich platzte der Knoten.
Visualisierung ist also weit mehr als das Zeichnen von Diagrammen oder das Anbringen von Post-its an eine Wand. Sie ist ein kraftvolles Werkzeug, das die Dynamik von Gruppenprozessen maßgeblich beeinflusst. Hier sind drei Gründe, warum Visualisierung in der Moderation unverzichtbar ist:
Klarheit schaffen
In Diskussionen können Meinungen, Ideen und Informationen schnell chaotisch werden. Visualisierungen strukturieren den Dialog und machen Inhalte für alle verständlich. Eine einfache Zeichnung kann komplexe Sachverhalte in Sekunden greifbar machen. Auch ein kluges „Tafelbild“ hilft klar zu denken.
Gemeinsames Verständnis fördern
Visualisierte Inhalte schaffen eine gemeinsame Grundlage. Ob Skizzen, Mindmaps oder Flipcharts – sie helfen, Missverständnisse zu vermeiden und sichern, dass alle „im selben Boot“ sind.
Aktive Beteiligung stärken
Menschen denken und kommunizieren unterschiedlich. Durch visuelle Elemente werden insbesondere die eher visuellen Lerntypen erreicht, die in einer rein gesprochenen Debatte sonst das Nachsehen haben. Die visuelle Ansprache fördert Partizipation, Kreativität und Engagement.
Visualisierung ist kein Nice-to-have, sondern ein Must-have für Moderatoren, die Gruppen effizient und produktiv unterstützen wollen.
Investieren Sie in die Kunst der Visualisierung und skribbeln sie los, zunächst beim Telefonieren oder in Sitzungen und irgendwann am Flipchart …